Jôf di Montasio

Pilastri Sud-Ovest (SW Pfeiler)

Jôf di Montasio Pilastri Sud-Ovest (2753m)

Samstag, 15. September 2018

Der Südwestpfleiler ist eine klassische, kaum begangene Alpinkletterei auf den Montasch. Der Anstieg vermittelt unverfälschte Ursprünglichkeit in einer imposanten Felsarena und verleiht dem geneigten Alpinisten große Genugtuung. Wer reine Felsen liebt und abseits des Mainstreams auf der Suche nach beständigen, alpinen Erlebnissen ist, wird hier fündig werden.

Die Route wurde am 29.8.1908 von Julius Kugy, Graziadio Bolaffio, Osvaldo Pesamosca und Anton Oitzinger erstbegangen. Für Dr. Kugy war dies eine der schwierigsten Routen seiner Karriere. Allfälligen Nachahmern sei aufgrund der erhöhten Steinschlaggefahr empfohlen nur als einzelne Seilschaft einzusteigen.

Von der Malga Montasio steigt man zunächst den Wanderweg zur Forca dei Disteis empor um dann den Weg zum Bivacco Suringar bzw. Findeneggsteig bis direkt vorm Torre Disteis zu folgen. Östlich desselben geht es nun über leichtes, gerölliges Gelände unmarkiert bis kurz unter die Scharte zwischen dem Torre Disteis und dem Montaschausläufer empor. Hier zweigt rechts ein Band ab welchem für rund 30 Meter nach Osten gefolgt wird. Nun genussvoll in der ausgewaschenen Schlucht bis zu deren Ende (II-III) hoch zu einer Art Schulter. Man befindet sich hier nun schon etwas höher als die Spitze des Torre Disteis. Es wird bei der rechten Wand eine kurze Kriechstelle (passo del gatto) überwunden um dann für rund 100 m im schottrigen Gelände bis zu einem alten Hakenstand direkt am Großen Band aufzusteigen (II).

Nach einer Querung von rund 30 Meter nach rechts (Osten) wendet sich der Blick hoch zu den imposanten Pfeilern. Diese sind stets im Blickfeld während eine Schlucht im schönen Felsen für rund 80 Meter emporgestiegen wird (II-III). Direkt beim breiten Hauptpfeiler angelangt wendet sich der Bergsteiger nach links (Westen) und ersteigt eine bislang nicht sichtbare Rinne bis zu einem gemütlichen Standplatz von welchem schon die erste Schlüsselstelle – ein eingekeilter Felsblock (masso incastrato) im Kamin – gut zu erkennen ist.

1. Seillänge: Der kompakte aber griffarme Kamin wird wird bis zum Überhang erklettert (IV, 1 Haken links unter dem eingekeilten Felsblock). Nachdem dieser auf der linken Seite überwunden wurde (IV) gelangt man in eine Geröllschlucht und ersteigt diese vorsichtig bis zur Wand. Nun nach links über eine leicht brüchige Verschneidung in eine Nische (III+). Aus dieser über den Kaminüberhang (IV+, 1 Haken) nach rechts hoch auf eine Scharte (Steinmann) von welcher sich der Blick nach Westen öffnet. Der Standplatz (1 Haken) befindet sich direkt links von der oberen Geröllrinne in rund 2 Metern Höhe.

2. Seillänge: Leicht links über dem Stand wird die zunächst griffarme Felswand im besten Fels erstiegen (IV+). Nach einigen Metern lehnt sich die Wand zurück und wird schmäler. Hier folgt ein kurzer, extrem brüchiger Quergang (IV+) nach rechts in die Geröllschlucht die nun leichter über loses Gestein erstiegen wird. Der Stand (2 Haken) befindet sich auf der linken Seite.

Die Schlucht wird sodann ohne Seil im äußert brüchigen Geröll bis auf den SW Grat erstiegen (II). Diesem folgend erreicht man nach rund 15 Minuten den Findeneggsteig und sogleich den Gipfel (II).

Abstieg über den Normalweg. Wir haben am Rückweg noch der Cima Verde (Vert Montasch) einen Besuch abgestattet.

GPS Track

Gesamtstrecke: 10896 m
Maximale Höhe: 2747 m
Minimale Höhe: 1504 m
Gesamtanstieg: 1427 m
Gesamtabstieg: -1432 m

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