Die selten besuchte Glerisspitzen in den Karnischen Alpen erinnern an den Haunold in den Dolomiten. Das in sieben Spitzen gegliederte Haupt ist von unzähligen Rinnen durchzogen und lohnt sich aufgrund des vielen Gerölls – wie beim Haunold – eher eine Besteigung im Winter als im Sommer!

Aufstieg

Vom Parkplatz bei der Schranke im hinteren Gleristal wandern wir zunächst entlang dem Weg CAI429 in Richtung Forcella alta di Ponte di Muro bis auf einer Höhe von rund 1.350 Meter bei einem Wegeweiser der Steig zur Forcella del Forame nach rechts abzweigt. Der weitere Wegverlauf entspricht im unteren Teil auch circa der in der Tabaccokarte eingezeichneten Skitourenroute. Nach einer kurzen Querung durch Latschen ist bald der Circo delle Quattro Cime – also das Amphitheater der vier Gipfel – erreicht.

Während wir dieses Geröllkar emporsteigen ziehen zahlreiche Rinnen und Felspitzen unsere Blicke auf sich. Stets treffen wir auf blasse Markierungen, einen Steig können wir unter dem Schnee allerdings nur selten erahnen. Als die Felsen den Weiterweg versperren queren wir kurz leicht exponiert über dem Schluchtgrund nach links und setzt sich hier das Kar fort, welches links von der Cima Est begrenzt wird. Der Einschnitt zwischen der Cima Est und der Cima Alta heißt Forcella Stretta, also die schmale Scharte. Die Ersteigung der sehr engen Rinne haben wir uns für das nächste Mal vorgenommen wenn diese schneegefüllt ist! Einen (italienischen) Bericht samt spannenden Fotos findet man hier.

Unser weiterer Anstieg führt rechts der Cima Alta durch eine (relativ) breite Rinne in die Forcella del Forame genussvoll empor, nur einer kurzen Stelle (II+) begegnen wir mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Von der Scharte führt der Weiterweg nun sonnig im schönen Gelände (I/II) südwestseitig in Richtung Cima Alta hoch. Wir dachten, dass der Fisch schon geputzt sei, jedoch erwartete uns im oberen Bereich noch eine Überraschung: Der Weg leitet in die nicht besonders ausgeprägte Einsattelung zwischen Hauptgipfel und dem westlichen Nebengipfel. Hier steigen wir (wieder nordseitig) kurz ab, queren und klettern recht ausgesetzt (bis II+) auf den Gipfel der Cima Alta di Gleris.

Der Weiterweg führt nun relativ unschwierig (Stelle II) dem schönen Grat entlang auf den Monte Chiavals (oder Cjavals wie die Friulaner sagen).

Abstieg

Für den Abstieg wählen wir den Kriegssteig CAI425 in die Forcella della Pecora (Schafscharte) und schließlich am Weg CAI430 zurück zum Ausgangspunkt.