Im Gößgraben ist im Winter schon eher weniger los – im Ritterkar dagegen geht es dann nochmals ein Spur beschaulicher zu! Der Höhepunkt der Tour ist die nordwestseitige, 42 bis 45 Grad steile Aufstiegsrinne auf das Reißeck, die man erst erblickt wenn man direkt davor steht. Im atemberaubenden Ambiente stiegt man dort rund 200 Höhenmeter auf den Westgrat und folgt diesem unschwierig auf den aussichtsreichen Gipfel. Ein absolutes Schmankerl!

Als die Reißeckbahn von Kolbnitz noch in Betrieb war, wurde das Reißeck im Sommer noch stark besucht. Nach dem endgültigen Aus im Jahr 2017 hat sich das jetzt wohl schlagartig geändert. Zu lange und zu mühsam sind die Talanstiege. Als Skitour war der Berg sowieso noch nie bekannt – wer googelt stößt auch nur mit den Schlagwörter „Reißeck Ritterkar“ auf zwei Tourenberichte. Ein Grund mehr dem Reißeck mal einen Besuch abzustatten!

Mit dem Auto geht’s vom Maltatal in den Gössgraben (eingeschränkter Winterdienst, ggf. Schneeketten oder Allrad) bis zum Mentebauer. Über den Forstweg zur Ritteralmhütte und durchs große Kar weiter in Richtung Reißeck auf den schon von unten sichtbaren Moränenrücken unter der Scharte zwischen Reißeck und Großen Stapnik. Hier zeigt sich dann die Rinne die auf den Westgrat führt. 200hm, 45 Grad, logisch den linken Ast nehmen. Der rechte Rinnenast dürfte auch machbar sein, angeschaut haben wir es uns aber nicht. Der Austieg auf den Grat ggf mit ein paar Felsen, aber nicht schwierig wenn man kurz über die Nordwand quert. Auf der Westabdachung dann leicht zum Gipfel.
Bei viel Schnee sollte die Abfahrt vom Gipfel möglich, bei etwas weniger ist der Ausstieg auf den Grat eher nicht zu fahren, dann die Ski am Rinnenende deponieren.