Die komplette Gratüberschreitung vom Alten Loibl über den Südostgrat ist eine eher unbekannte aber durchaus lohnende Tour.

Wir starten vom Loibltunnel Südportal und steigen über die Fahrstraße zum Alten Loibl auf. Von hier an befindet man sich ständig der Staatsgrenze. Zunächst führt uns der Weg durch den herbstlichen Buchenwald auf einen netten Aussichtshügel, den sogenannten Povna Pec. Der Gipfel und der weitere Gratverlauf rückt nun erstmals ins Blickfeld und wird uns auch bewusst wie weit der Weg noch wird.

Nach einer weiteren schönen Waldpassage gelangen wir zu einem leichten Klettersteig. Diese Passage wird noch öfters begangen. Beim Selenitzasattel steigen die meisten jedoch zur Selenitzahütte ab, der Weg wird schmaler. Es folgen nun die Selenitzazähne, Na Mozeh auf Slowenisch. Im Anblick des atemberaubenden „Matterhorns“ steigen wir zum ersten Zahn. Es folgt eine kurze Schlucht (II) auf den Gipfel.

Den Weiterweg mussten wir zunächst auskundschaften, ein Absteigen nach Westen über eine Felswand ist nicht möglich. Also zurück ein paar Meter dem nordseitigen Aufstiegsweg, bis wir einen Durchschlupf finden. Unter einem Klemmblock durch und danach ein schmaler Durchschlupf und schon sind wir unten – wahrlich „eine Stelle für Magermodels“ 😉

Es folgen schöne Klettermeter am Grat (ca. II) bzw. leicht südlich davon bis wir zu einer Abseilstelle kommen. Da wir kein Seil mithaben stellt sich nun die Frage: Abklettern im IIIer Gelände oder umgehen? Wir entscheiden uns für zweiteres und gelangen so nach kurzem wieder unschwierig auf die Gratschneide. Ein weiterer Aufschwung (II+), ein paar mal Abklettern (II), noch ein fakultative Gratüberschreitung (II+) und schon ist der Zauber vorbei. Die Selenitzazähne liegen hinter uns und es folgt hauptsächlich wieder Gehgelände. Meist auf der direkten Gratschneide erreichen wir schließlich den Gipfel der Selenitza.

Bevor wir über den Normalweg wieder absteigen statten wir noch auf dem Pautz einen Besuch ab.