Raibler Fünfspitz – Vierter Gipfel (1889m)
Sonntag, 22. Oktober 2023
Überspitzt formuliert wäre man fast geneigt zu titeln: „Der vierte Gipfel des Raibler Fünfspitzes – ein statisches Wunder im dritten Schwierigkeitsgrad“.
Nachdem sich der erste Gipfel in den letzten zehn Jahren nahezu zu einer Modetour entwickelt hat und auch der dritte Gipfel einige Nachahmer aus Nah und Fern auf den Plan gerufen hat, glaube ich behaupten zu können, dass es am vierten Gipfel auch in Zukunft ruhiger bleiben wird. Zumindest von der Römertalseite. Denn die Anforderungen an den Bergsteiger sind hier im Hinblick auf Trittsicherheit und Moral wesentlich höher. Lediglich die Orientierung gestaltet sich anfänglich recht eindeutig.
Von der Fünfspitzhütte folgen wir einige Meter den bereits ausgetretenen Weg auf den ersten Gipfel um noch vor der Quellfassung nach links in eine Schuttrinne abzubiegen. Diese führt ganz unmissverständlich in die linkeste Schlucht östlich des vierten Gipfels. Schmal, schottrig und äußerst brüchig leitet die Rinne eindrucksvoll, einige Felsstufen überwindend (bis III), empor. Auf einem schmalen Sattel angekommen wenden wir uns nach rechts und klettern eine recht steile, kleingriffige und leicht schottrige, aber nicht mehr ganz so brüchige Wand (III) hoch bis wir auf die ersten Latschen stoßen – endlich Griffe die halten 😉
Über die Scharte zwischen vierten und fünften Gipfel erblicken wir nunmehr den Raibler See. Diese sollte auch von der Raibler Seite über das Bivacco Piusi erreichbar sein. Von hier gelangt man in Kürze den dreigipfeligen vierten Raibler Fünfspitz. Den zum Greifen nahen fünften Gipfel haben wir uns für das nächste Mal aufbehalten.
Der Abstieg erfolgte vorsichtig entlang der Aufstiegsroute, wobei uns ein geschlagener Haken am rechten Ort in der Schlüsselstelle der steilen Wand gute Dienste geleistet hat. Es war also doch schon jemand seit der Erstbegehung von 1896 da …
GPS Track
Maximale Höhe: 1776 m
Minimale Höhe: 876 m
Gesamtanstieg: 1464 m
Gesamtabstieg: -1466 m