Cime delle Rondini (1919m) Dritte Schwalbenspitze

Samstag, 10. Oktober 2020

Die relativ unbekannten fünf Schwalbenspitzen (Cime delle Rondini) befinden sich grob gesprochen zwischen dem Wischberg und dem Steinernen Jäger. Jeder der auf die Pellarini Hütte geht, wandert direkt vorbei, schenkt ihnen allerdings in den meisten Fällen keine Beachtung. Die großen und mächtigen Nordwände von Wischberg und des Gamsmutterzuges ziehen hier unweigerlich die Blicke der Bergsteiger auf sich. Aus dem Kaltwassertal sind die dritte und vierte Schwalbenspitze recht gut erreichbar, aber auch hier halten sich die Besteigungen in Grenzen.

Zustieg

Um uns rund 7,5 Kilometer Fußmarsch zu ersparen fahren wir mit dem Fahrrad von Kaltwasser (Rio Freddo) in Richtung Prasnigsattel (Sella Prasnig). Bis zur großen Wiese im Kaltwassertal geht es zunächst recht gemächlich dahin. Hier kann man einen ersten Blick auf die Cime delle Rondini werfen und ist auch schon der Aufstiegsweg sichtbar. Ab der Wiese wird der grobschottrite Forstweg allerdings steiler und pedalieren wir so recht mühsam zur Kehre bei der Kote 1471. Hier zweigt auch der Weg zum Carnizzasattel ab. Vollkommen unmissverständlich führt nun der Weiterweg auf dem breiten Geröllfeld zwischen den Latschen teils beschwerlich zum Schluchtgrund zwischen dritter und vierter Schwalbenspitze.

Aufstieg

Beim Einstieg treffen wir auf einen Steinmann. Wobei auch hier der weitere Verlauf klar ist. Über eine Art Einstiegswand rechts des Schluchtgrundes klettern wir genussvoll (II bis II+) empor. Das Gelände lehnt sich nach rund 15 Metern zwar wieder leicht zurück und wird auch grasiger, aber man kann sich hier nun (fakultativ) in der Schlucht selbst eine schwierigere Aufstiegslinie (bis III) suchen.

Nach ein wenig Steigerei leitet der weitere Anstieg über Schrofen leicht nach links und wieder über eine Art breite Schlucht hoch bis auf den latschenbewachsenen Sattel zwischen 3. und 4. Gipfel (bis II, Schrofen, tw. loses Gestein). Nun nach links (Süden) über einen Steilaufschwung (III) oder diesen links umgehend gelangt man über steiles Wiesengelände zum Gipfel, wobei auf den letzten Metern nochmals kurz die Hände benötigt werden.

Der Gipfel ist mit einem kleinen schlichten Holzkreuz und kleinen Holztafel mit der Aufschrift (der slowenischen Gipfelbezeichnung) „Lastovica“ geschmückt. Wir haben kleines Gipfelbüchlein in einem Marmeladeglas mitgebracht damit die seltenen Besteigungen auch dokumentiert werden können. Von der Dritten Schwalbenspitze hat man einen schönen Ausblick in die Saisera, in das Kaltwassertal und zum Wischberg mit seinen Trabanten.

Aufstieg auf die 4. Schwalbenspitze

Vom Gipfel geht’s nun entlang dem Aufstiegsweg wieder zurück in den Sattel und auf der gegenüberliegenden Seite über Schrofen und durch Latschen mit einigen Felspassagen (vereinzelt bis II) hoch. Hier gelangt man auf einen flachen grasigen Gipfel, der allerdings laut GPS ein „Vorgipfel der 4. Schwalbenspitze“ ist. Also weiter mit ein wenig Auf und Ab durch Latschen zur fast gleich hohen Vierten Schwalbenspitze, deren Steinmann schon vom Vorgipfel schön sichtbar ist. Auch auf dieser 1.905 Meter hohen Erhebung haben wir ein Marmeladeglas mit einem Stift und Zetteln hinterlassen.

Abstieg

Über den bereits bekannten Steig gelangen wir wieder zum Sattel und steigen nun über den Aufstiegsweg vorsichtig ab, wobei hier durchwegs Konzentration gefragt ist. Sobald man allerdings wieder beim Einstiegssteinmann angelang ist, kann man mehr oder weniger gut über das Geröll absteigen und in der Kehre wartet schon das sehnsüchtig herbeigesehnte Fahrrad.

GPS Track

Gesamtstrecke: 16819 m
Maximale Höhe: 1929 m
Minimale Höhe: 874 m
Gesamtanstieg: 1066 m
Gesamtabstieg: -1032 m

Galerie