Razor (2601m) Nordwand Kugyweg

Samstag, 19. Juni 2021

Die mächtige Nordwand des Razors wurde erstmals am 1.7.1888 von Julius Kugy und Andrej Komac bezwungen. Dieser Teil der Wand ist recht brüchig und schottrig und sollte deshalb nur im Frühsommer, wenn noch der Schnee in den Rinnen und Karen liegt, durchstiegen werden.

Die Wand ist aufgrund der vielen Rampen, Rinnen, Türme, Kare und dergleichen ein wenig unübersichtlich und sollten Wiederholer dieser Tour ein gutes Orientierungsvermögen mitbringen.

Zustieg

Vom Parkplatz unter dem Mihov Dom steigen wir kurz ab und wandern über die Koca v Krnici in Richtung Krizwand. Der Einstieg befindet sich auf gut 1.750 Meter und gelangen wir über mächtige Altschneefelder zum Wandfuß.

Aufstieg

Wie in der ganzen Route gibt es auch im Einstieg verschiedene Varianten. Wir queren nach einem kurzen Felsaufschwung über ein Band nach links (Süden) um danach über Schnee und Fels zur markanten Schlucht aufzusteigen.

Die Schlucht verzweigt sich nach kurzer Zeit und wählen wir den rechten, schmalen und sehr steilen Rinnenast. Dieser wartet mit einigen nahezu vertikalen Schnee- und Felsaufschwüngen auf. Wir sind sehr froh hier noch auf Schnee zu stoßen – im Sommer dürfte diese Passage sehr schwierig und auch recht heikel zu bewältigen zu sein.

Nach dem Ausstieg gilt es nach rechts (Norden) kurz abzusteigen und in einigem Auf- und Ab weiter nach Norden zu queren. Hier stoßen wir auf das vom Tal gut sichtbare Schneefeld und werden sogleich vom Steinschlag überrascht.

Vom unteren Schneefeld gelangen wir über leichten Fels auf das obere Schneefeld. Hier zieht eine Rinne nach links (Süden) empor auf die Ostschulter des Razors, wo wir am Ausstieg auf eine mächtige Wechte stoßen.

Abstieg

Der Weiterweg führte uns über Pogacnikhütte auf den Planjasattel, wobei es der Aufstieg in der Mittagshitze im steilen, südseitigen Firnfeld in sich hatte. Da der Weiterweg auf den Gipfel zu heikel erschien, stiegen wir von hier über das Mlinaricatal zum Vrsicsattel ab, wobei sich dieser Weg bekanntermaßen etwas zieht und zum Schluss noch mit einem Gegenanstieg aufwartet 😉

Fazit

Ein spannender Anstieg, der möglichst nur bei frühsommerlichen Verhältnissen durchgeführt werden sollte. Die klettertechnischen Schwierigkeiten sind mit II sehr überschaubar, die alpinistische Anforderung ist jedoch hoch. Fehltritt darf man sich in dieser Route nämlich keinen erlauben.

GPS Track

Gesamtstrecke: 16199 m
Maximale Höhe: 2358 m
Minimale Höhe: 1032 m
Gesamtanstieg: 1795 m
Gesamtabstieg: -1236 m

Galerie