Jôf del Lago (1788m) Aiblkopf
Sonntag, 18. September 2022
Der Aiblkopf (Jôf del Lago) ist mir bei der Tour auf die gegenüberliegenden Rauen Köpfe erstmals aufgefallen. Der völlig unbekannte Gipfel zwischen Raibler Königsberg (Monte Re) und der Hochstelle (Cima delle Cenge) ist südseitig komplett latschenüberwuchert und bricht nach Norden ins Kaltwassertal steil ab. Ein wenig erbaulicher, italienischer Bericht war schnell gefunden, von „wilderness totale“ war dort die Rede, den Fotos nach zu urteilen ein Latschenkampf der Superlative.
Eine zweite Beschreibung klang jedoch vielversprechender: Über die Raibler Scharte (Sella delle Cave) durch eine Art Rinne auf der Nordostseite auf den Gipfel.
Wir starten also in Raibl und folgen dem Weg CAI615 zur Raibler Scharte (Sella delle Cave). Dort stoßen wir zu unserer großen Verwunderung auf eine Markierung zum besagten Gipfel. Der Steig verläuft nun leicht steigend auf die Nordseite und ist auch streckenweise noch auszumachen. Als wir auf die in der Karte einzeichneten Felsen im Bereich der Kote 1472 stoßen, verlassen wir das „Weglein“ und steigen in Richtung Kote 1575. Recht logisch ist diese durch einen Durchschlupf zwischen den Felsen zwar steil, aber unproblematisch zu erreichen.
Immer dem Gämsenkot folgend gelangen wir nun zu den Felsen und klettern dort eine schöne Rinne (bis max. II-) empor. Im oberen Bereich ist eine kurze Passage von „überhängende Wiesen“ zu überwinden bis man schließlich auf das latschenüberwucherte Gipfelplateau gelangt. Durch Latschengassen erreichen wir den hoffnungslos überwucherten Nordostgipfel (Kote 1761). Eine Säge wäre hier wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein, das probate Mittel wäre hier wohl die Brandrodung… 😉
Da sich der höchste Punkt vom Aiblkopf (Jôf del Lago) jedoch weiter südwestlich bei der Kote 1788 befindet heißt es weiter durch die Latschengassen bis wir den Gipfel nach einer guten halben Stunde erreichen.
Als Abstiegsweg haben wir den markierten Weg CAI656 vom Raibler Aibl nach Raibl gewählt. Um diesen zu erreichen, heißt es aber zuerst 180 Höhenmeter auf diesen „abzusteigen“. Naja, was soll man sagen, jetzt wissen wir wenigstens was mit „wilderness totale“ gemeint war…
GPS Track
Maximale Höhe: 1815 m
Minimale Höhe: 944 m
Gesamtanstieg: 871 m
Gesamtabstieg: -867 m