Große Zinne (2999m) Dibonakante
Sonntag, 13. August 2017
Die Dibonakante ist der Zinnenklassiker im mittleren Schwierigkeitsbereich. Die elegante Routenführung und der imposante Ausblick auf die Felsnadel der kleinen Zinne trifft jedoch mitunter auf den Massenansturm („Des is mir zu Mainstream“) der gesamten europäischen Kletterszene sowie den daraus resultierenden Stau und Steinschlag. Wer aber nicht leutscheu ist und eine Portion Gelassenheit mitbringt wird diese Route genießen.
Wir starteten frühmorgens bei gut fünf Grad von der Auronzohütte (€25,– Maut, Stand 2017) und gingen über den breiten Wanderweg zum Paternsattel und nördlich der kleinen Zinne vorbei zum Einstieg. In den ersten Seillängen konnten wir vor uns schon knapp zwanzig Kletterer ausmachen und entschlossen wir uns deshab über die Variante einzusteigen und dabei einige Seilschaften zu überholen. Dieser angeblich leichtere Einstieg hatte es jedoch in der ersten Seillänge auch in sich und ließen uns das brüchige Gelände, die spärlichen Sicherungsmöglichkeiten und der Überhang an Schwiergkeitsberwertung IV zweiflen.
Wieder zurück in der Originalroute (eine Seilschaft haben wir zumindest überholt) tauten unsere Finger in der Sonne schnell wieder auf und ging es von nun an nicht allzu schwierig und bis auf die üblichen Staus auch relativ zügig nach oben. Die Perspektive auf die kleine Zinne änderte sich mit jeder Seillänge und konnten wir dort auch eine spektakuläre Hubschrauberseilbergung beobachten.
Da sich am Ringband wieder die Italiener am Einstieg für die letzten Seillängen auf den Vorgipfel stauten (Ferragosto lässt grüßen) und wir den Gipfel schon kannten, entschlossen wir von dort direkt über den Normalweg abzusteigen.
Topo aus dem empfehlenswerten Buch „Klettern in Cortina D’Ampezzo und Umgebung“ von Mauro Bernadi.